6 Einsteiger-Tipps zu Heygen

Endlich Videos erstellen, ohne dafür ins Studio gehen zu müssen? Mit Heygen ist dies möglich. Ganz gleich, ob mit einem eigenen Avatar, oder einer der vielen bereits vorhandenen Studio-Avatare. Auch Bilder können zum Sprechen gebracht werden. Die Qualität ist in allen Fällen erstaunlich positiv. Da stellt sich die Frage, muss ich irgendetwas beachten, oder kann ich direkt loslegen? Die Antwort ist das klassische Jain. Ohne Probleme kann ich meinen Text oder Audiofile eingeben, auf „generieren“ drücken und schon wird mein Video produziert. Aber mit ein paar kleinen Kniffen wird die Qualität direkt gesteigert.
Hier sind für Dich meine Einsteiger-Tipps für den erfolgreichen Start mit Heygen:
1. Hochwertiges Videomaterial zu Erstellung des eigenen Avatars
Achte bei der Erstellung des Videomaterials für Deinen Avatar auf die Qualität. Auch wenn Du nur 3-5 Minuten Material benötigst, sollte dieses die beste Qualität haben, die du produzieren (lassen) kannst. Im Idealfall nutzt Du eine 4K-Auflösung bei mind. 30, besser 60fps. Die Datei darf maximal 5GB im .mp4-Format groß sein, nutze dies aber gerne aus. Qualitätsstufen, die Du hier liegen lässt, kannst Du später nicht wieder einholen.
Lege besonderen Wert auf die Beleuchtung und das gewählte Setup. Nutzt Du einen Greenscreen? Leuchte alles gleichmäßig aus, sodass Du bei der späteren Bearbeitung den Aufwand minimierst.
2. Hochwertige Stimmenaufzeichnung für die eigene, künstliche Stimme
Neben der Beachtung aller visuellen Komponenten bei der Aufzeichnung ist es ebenso wichtig auch Wert und Acht auf die Audioaufzeichnung zu geben. Die Umgebung muss ruhig sein. Störgeräusche sollten vermieden werden. Für die Aufzeichnung der Stimme empfiehlt sich ein professionelles Mikrofon. Ob die Wahl auf ein Richt-, Lavalier- oder Podcast-Mikrofon fällt, hängt von den Möglichkeiten und dem gewählten Setup ab.
3. Gestik – unterstützende Kommunikation bewusst einsetzen
Nonverbale Kommunikation ist sehr wichtig. Doch genau hier zeigen sich – zumindest noch aktuell – Schwächen bei der KI. Konkrete Gesten lassen sich nicht an gewünschten Stellen einsetzen. Die KI erzeugt einen Mittelweg aus der Frequenz, Intensität und Sinnhaftigkeit von Gesten bei der Erstellung eines Videos. Umso wichtiger, dass bei der Erstellung des Ausgangsmaterials auf einen dezenten Einsatz von Gestik geachtet wird. Übermäßiger Einsatz von Gestik und unruhiges Verhalten bei der Aufzeichnung des Materials sorgen ebenfalls für einen unruhigen, teils hektischen Avatar. Hier gilt oftmals weniger ist mehr.
Zudem ist wichtig, dass die Gestik im Bauchraum stattfindet, möglichst symmetrisch ist und keine zeigenden oder Aufzählungsgesten verwendet werden.
4. Mache Dir bewusst, welche Videos Du später mit Deinem Avatar produzieren möchtest.
Die Vorstellung des späteren Einsatzes Deines Avatars ist extrem wichtig. Das fängt bei Hintergrundgestaltung an. Möchtest Du später den Hintergrund virtuell entfernen und durch einen digitalen ersetzen? Dann führt kein Weg an einem Green- oder Bluescreen vorbei. Möchtest Du lieber Produkte platzieren? Dann setze sie bewusst ins Bild und erstelle eine Szene.
Aber nicht nur der Hintergrund ist von Relevanz. Auch Dein Erscheinungsbild, Gestik und Stimme sind „folgenschwer“. Wähle Kleidung, die zum späteren Einsatz passt – zum Thema und stilistisch auch zum gewählten Hintergrund. Deine Stimmfarbe und Sprechgeschwindigkeit haben entscheidenden Einfluss auf die Qualität Deines Avatar-Videos. Bei E-Learning Videos sprichst Du sicherlich anders als bei Produkt-Präsentationen oder einer Veranstaltungs-Begrüßung.
5. Skripterstellung: Spiele mit der Zeichensetzung
Der KI ist die Zeichensetzung nicht egal, aber Fehler werden hier nicht rot markiert. Teils empfiehlt es sich sogar entgegen der Grammatikregeln Satzzeichen einzusetzen. Kommata, Gedankenstriche oder Doppelpunkte, alles kann für eine verbesserte Betonung des Gesprochenen durch den Avatar genutzt werden.
6. Skript vs. Audiofile
Selbst sprechen oder sprechen lassen? Selbst sprechen und eine Audio-Datei hochladen hat einen klaren Vorteil. Betonung. Das, was die KI noch nicht so gut kann, ist die Stimmlage zu verändern und einzelne Wörter zu betonen. Sofern das ein kritischer Punkt zum Verständnis und der Qualität bei den Videos ist, führt hier kein Weg dran vorbei. Der Nachteil? Die Aufzeichnung der Audio-Datei fordert Zeit und die nötige Hardware.
Sofern ich „nur“ das Skript erstelle und durch den Avatar vortragen lasse, behalte ich immer noch Flexibilität. Sowohl bei der Erstellung des Skripts als auch bei eventuellen Anpassungen während der Video-Erstellung. Ideal auch für kürzere Videos, die durch Einblendungen ergänzt werden.
Autor

Timo Rusch
Timo ist unser Experte für (virtuelle) Bewegtbilder. Als Experte für Videographie unterstützt er Unternehmen für erfolgreiche Produktionen auf Profi-Level. Mit den richtigen Winkeln und Tools visualisiert er mit Dir Deine Ideen in unserem Studio. Mit Blick auf die Zukunft hat Timo digitale Avatare und generative KI in seine Know-How-Sammlung aufgenommen und ist Dein Ansprechpartner für zukunftsweisenden Content.